Die Bundesregierung plant, mit der sogenannten Aktivrente bis zu 2.000 Euro steuerfrei zu machen, wenn Seniorinnen und Senioren nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiter berufstätig sind. Außerdem sollen Überstundenzuschläge steuerlich begünstigt werden, um so die gesamtwirtschaftliche Arbeitszeit zu steigern. Allerdings zweifeln Wirtschaftsfachleute – auch unter Verweis auf Erfahrungen aus Frankreich – daran, dass diese Maßnahmen zu mehr Arbeitsstunden führen. Stattdessen schlagen Experten vor, das Renteneintrittsalter weiter zu erhöhen und die Frühverrentung unattraktiver zu machen. Nach neuesten Recherchen wird in mehreren Medien intensiv über die Herausforderungen und Reformpläne zur Finanzierung der Alterssicherung und zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung diskutiert. Die Stimmen in Politik und Wirtschaft sind gespalten: Während Gewerkschaften und Sozialverbände vor möglichen sozialen Folgen warnen, fordern Teile der Parteien und Arbeitgeberseite mehr Flexibilität und weitere Einschnitte bei den Frühverrentungsmöglichkeiten.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Ein ausführlicher Artikel bei Spiegel Online beschäftigt sich mit den aktuellen Überlegungen der Bundesregierung zur Rentenreform und betont die schwierige Balance zwischen Generationengerechtigkeit und finanzieller Tragfähigkeit der Rentenversicherung. Expertenmeinungen zur Erhöhung des Renteneintrittsalters werden gegenübergestellt und auch die sozialen Risiken einer Abschaffung der abschlagsfreien Rente mit 63 diskutiert. Quelle: Spiegel
Die Süddeutsche Zeitung analysiert in einem aktuellen Beitrag die Wirkungen und Nebenwirkungen steuerfreier Überstunden sowie die Suche nach sinnvollen Anreizen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ihre Erwerbstätigkeit auszudehnen. Die Autoren verweisen auf Erfahrungswerte aus Frankreich und bewerten das neue Konzept der Aktivrente kritisch. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Laut einem Artikel auf Zeit Online werden die geplanten steuerlichen Erleichterungen für ältere Beschäftigte kontrovers diskutiert: Kritiker führen an, dass diese die gewünschte Wirkung verfehlen und eher zu Mitnahmeeffekten führen würden. Stattdessen werden flexiblere Arbeitszeitmodelle und gezielte Weiterbildungsangebote als Alternativen vorgeschlagen. Quelle: Zeit Online